Für dich immer noch Bela

Bela war in Wien, und ich war dabei. Rein zufällig natürlich, völlig unerwartet. Ich verließ nämlich gerade La Princesa's Haus nach einer angenehmen Tasse Kaffee und ein paar Zigaretten (danke nochmal), als ein Freund anrief und mir erklärte, er hätte eine Karte für den Bela, könne aber nicht hinfahren, er schenkt sie her.
Vier Stunden später steh ich in der Arena, Bela kommt auf die Bühne, lautes Gekreische, Bela schnappt sich eine Gitarre und singt drauf los, ich hab die beste Sicht von allen - war wahrscheinlich auch der älteste dort - kenn die meisten Lieder nicht, hätte auch keine Zeit um mitzusingen, weil mein Gehirn noch damit beschäftigt ist, Bela am Schlagzeug zu suchen, wo er sich aber definitiv nicht befindet, weil dort ein großer blonder schwedischer Hüne sitzt.
Bela B. y Los Helmstedt, laut Bela "Die beste Band der Welt" mit einem kleinen Nachsatz nach dem Raunen einiger Ärzte-Fans: "... die man für Geld kaufen kann." Möglich, aber einen allzugroßen Unterschied zu jeder anderen x-beliebigen Punk-Rock-Band konnte man nicht ausmachen. Bela dafür war umso besser, nachdem er einmal in Fahrt gekommen war, war er nicht mehr zu stoppen. Als er sich nach und nach seinen Anzug ausgezogen hatte, bekam jede Frau im Saal mindestens einen Orgasmus, besonders erfahrene Ärzte-Fans zeigten ihm seine Brüste, und als Bela an seinem Bier nuckelte und dieses überschäumte war klar: "Sogar das Bier kommt, wenn Bela singt!"
Bela voll in Fahrt, dennoch anders als sonst. Keine Spur vom Vampir-Image, im Anzug mit schwarzer Gitarre hatte er mehr Ähnlichkeit mit Jonny Cash, was ihm aber keinesfalls schaden sollte. Mehrmals wies er die kreischenden Mädels darauf hin: "Ich bin vergeben." Ein Lied widmete er "einer jungen Frau, die sich auch gerade in Wien befindet. Ich werd so laut spielen, vielleicht hört man's ja bis ins WUK," wo seine Sarah zeitgleich aus ihrem Buch "Das oblatendünne Eis des halben Zweidrittelwissens" las. Erstmals spielte in Wien ein verliebter Bela B. Gewöhnungsbedürftig.
Zum Abschluss setzte sich Bela dann doch zum Schlagzeug (Er SETZTE sich, wohlgemerkt), um die Paule von Los Helmstedt noch einmal singen zu lassen. Außerdem hatte er noch eine Botschaft für die Österreicher: "Wählt nicht die FPÖ! Nach Haider, der sich mit einer eigenen unbedeutenden Partei ruiniert hat, sitzt jetzt ein noch größeres Arschloch im Chefsessel der FPÖ. Seht zu, dass nicht dasselbe passiert wie in Mecklenburg-Vorpommern, wo die NPD 7,3 Prozent bekommen hat. Protestwähler hin oder her, wer eine Nazi-Partei wählt, ist für mich ein Scheiß-Nazi." Recht hat er, der Bela.
Wohl ein gelungenes Konzert, trotzdem fehlte etwas, Rod und Farin wahrscheinlich.
Hotblack Desiato - 26. Sep, 12:49
ACH DU...
Beim Bela warst? Ohne mich? Aha! Das merk ich mir, mein Freund! ;) Ich hätt fast noch eine sehr billige Karte bei ebay kauft, aber na ja...3 Ärzte sind halt 3 Ärzte! ;)
Haha, "Sogar das Bier kommt, wenn Bela singt"... :D